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Geschwindigkeits-Boost durch Flat-File CMS

Flat-File-CMS haben sich in den letzten Jahren zu einem fortwährenden Trend im Bereich des Webentwicklung profiliert. Obwohl WordPress noch immer den unbezwungenen König unter den Content-Management-Systemen darstellt, nehmen Flat-File-CMS mittlerweile immer mehr an Fahrt auf. So erkämpfen sich unterschiedliche Anbieter von Flat-File-CMS mittlerweile auch immer mehr Marktanteile.


Das hat auch zahlreiche gute Gründe. Doch was sind Flat-File-CMS überhaupt? Welche Vor- und Nachteile bieten diese gegenüber gewöhnlichen CMS, wie etwa WordPress, Joomla oder auch Drupal? Für wen sind Flat-File-CMS am ehesten geeignet und wie viel Zeit braucht es, um sich damit vertraut zu machen?


Diese und einige weitere Fragen werden wir in diesem Artikel beantworten. Bist Du bereit? Dann legen wir direkt los. 


Was sind Flat-File-CMS eigentlich?


Die Antwort auf diese Frage gibt im Grunde genommen bereits die Bezeichnung Flat-File-Content-Management-System selbst: FFCMS verfügen im Gegensatz zu konventionellen CMS über keine Datenbank und bestehen lediglich aus Ordnern, sowie darin enthaltenen Dateien. FFCMS werden somit auch CMS ohne Datenbank genannt. 


Kleinere Datenbanktypen werden zwar hin und wieder verwendet, fast alle Inhalte werden aber einfach als Textdatei und somit enorm platzsparend gespeichert. Generell wird hauptsächlich eine gewöhnliche Ordnerstruktur für so gut wie alle Daten eines FFCMS verwendet.


Welche Vorteile haben Flat-File-CMS?


Das Prinzip von Flat-File-Systemen ist äußerst einfach und schnell erklärt. Doch welche konkreten Vor- und Nachteile haben FFCMS nun gegenüber gewöhnlichen Content-Management-Systemen?



Vorteile


• Geschwindigkeit


Flat-File-CMS sind schneller. Viel schneller. Das ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass keine Datenbanken existieren und somit auch nicht auf diese zugegriffen werden muss. Zeitintensive Datenbankaufrufe können somit vermieden werden. CMS bieten somit generell eine bessere Gesamtperformance im Gegensatz zu herkömmlichen Content-Management-Systemen.


• Unkomplizierte Anwendung


Aufgrund dessen, dass FFCMS meist relativ straight-forward sind und nur die notwendigsten Features inkludieren, sind diese auch relativ einfach anzuwenden. Man hat die Basics relativ schnell gelernt und muss sich danach auch nicht mit zusätzlichen Funktionen beschäftigen. Bei den meisten Ansprüchen unterschiedlicher KMU's und privater User sind die von Flat-File-CMS gebotenen Features auch vollkommen ausreichend. 


• Sicherheit


Da bei FFCMS keine Datenbanken existieren, spielt der Angriffsvektor SQL-Injections auch keine Rolle. Das erhöht natürlich die Sicherheit im Gegensatz zu CMS, welche auf Datenbanken basieren. Zudem sind FFCMS auch noch lange nicht so bekannt, wie viele andere CMS. Das minimiert natürlich auch die Chancen, dass ernstzunehmende Angriffe darauf durchgeführt werden. 


Auch die Abwesenheit von einer Vielzahl an Plugins, sowie Themes und die gebotene Simplizität von FFCMS bietet mehr Sicherheit, da somit auch weniger Sicherheitslücken für potenzielle Angriffe vorhanden sind.


Wie sicher ein bestimmtes FFCMS im Detail ist, hat aber natürlich auch immer mit dem konkreten Anbieter zu tun. Generell kann aber gesagt werden, dass Flat-File-CMS Systeme mehr Sicherheit im Gegensatz zu konventionellen CMS bieten.


• Kosten


FFCMS sind relativ günstig, da für CMS ohne Datenbank auch preiswertere Server angemietet oder gekauft werden können. So können FFCMS etwa auf Amazon AWS oder DigitalOcean betrieben werden. Zudem entfallen im Gegensatz zu WordPress und Co. auch etwaige Kosten für die Implementierung von Plugins und Themes, was meistens von Experten durchgeführt wird, die das natürlich auch nicht umsonst machen.


Auch teilweise kostspielige Hosting Add-ons für das einwandfreie Funktionieren von Datenbanken sind bei FFCMS obsolet. Somit kann auch hier Geld gespart werden. Selbst dann, wenn ein Webdesigner mit Veränderungen beauftragt wird, kostet das bei FFCMS meistens deutlich weniger. Auch das hat mit der einfachen Anwendung von Flat-File-CMS zu tun. 


Zusammengefasst erspart man sich mit FFCMS somit einiges an Kosten und kann relativ preiswert eine Vielzahl an möglichen Webseiten betreiben.


Nachteile


• Community


FFCMS werden zwar immer beliebter, stellen aber bisher noch eher eine Nische im Gegensatz zu gewöhnlichen CMS dar. Das bedeutet natürlich auch, dass die Community bisher noch relativ klein ist und sich auch nochmal auf die unterschiedlichen Anbieter aufteilt. Von einer Community wie sie etwa WordPress hat, können Anbieter von FFCMS bisher nur träumen.


Was das für User konkret bedeutet? Bei etwaigen Fragen ist man oftmals auf sich alleine gestellt und muss selbstständig eine Lösung finden. Da FFCMS aber immer mehr an Popularität gewinnen, wird sich das wohl in Zukunft ändern, da Communitys der einzelnen Anbieter fortwährendes Wachstum erfahren werden. 


• Keine Plugins und Themes


Während dieser Aspekt aufgrund der Simplizität, geringeren Kosten für Webdesigner und des generell kompakteren Umfangs für viele einen Vorteil darstellt, gibt es durchaus eine gewisse Gruppe an Privatpersonen und Unternehmen, welche dies als Nachteil auslegen würden. 


Denn für komplexere Webseiten mit viel Tiefgang und zahlreichen Features sind FFCMS nicht geeignet. Wer also enorm hohe Ansprüche an seine Webseite hat und nicht auf Plugins und Themen verzichten will, sollte besser weiterhin bei konventionellen CMS bleiben. Diese Zielgruppe inkludiert unter anderem auch große Unternehmen und Konzerne.


• Gewisses Fachwissen wird vorausgesetzt


Wenn es um die Installation und Einrichtung von Flat-File-CMS geht, dann ist diese im Gegensatz zu gewöhnlichen CMS zumeist etwas schwieriger. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass bisher keine großen Communitys vorhanden sind, welche Guides und ähnlichen Content erstellen. Auch werden oftmals bisher noch eher unbekannte Templating-Sprachen verwendet.


Das bedeutet natürlich auch eine gewisse Lernkurve, da man sich mit einer neuen Sprache beschäftigen muss. Das sollte man bei der Verwendung von Flat-File-CMS Systemen natürlich auch beachten.


Flat-File-CMS vs. konventionelles CMS: Was ist nun besser?


Ob Du Dich im Endeffekt für ein FFCMS oder ein normales CMS entscheidest, ist natürlich Dir überlassen. Beide Möglichkeiten haben ihre individuellen Vor- und Nachteile und somit auch unterschiedliche Einsatzgebiete.


Im Endeffekt ist es so, dass diese Entscheidung in erster Linie in Bezug darauf getroffen werden sollte, ob ein zukünftiges Projekt komplex oder doch eher einfach ist. Denn während unkomplizierte Webseiten mit wenigen Informationen hervorragend mit FFCMS gebastelt werden können, sollte bei tiefergehenden und mehrschichtigen Webseiten mit multidimensionalen Inhalten definitiv ein gewöhnliches CMS wie WordPress verwendet werden.


Somit kommt es schlicht und einfach darauf an, welche Ansprüche Du an Deine zukünftige Webseite hast. Prinzipiell sind FFCMS bestens für den Großteil privater User und KMUs geeignet. Alle anderen sollten besser weiterhin auf umfangreichere CMS wie Drupal, Joomla oder Wordpress vertrauen. Eine Beratung durch einen Profi schadet in jedem Fall nicht, um sich bestmöglich aufzustellen.

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